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Eincremen?! Ja?? Nein? Vielleicht?? Zu spät!!

15.07.2015 23:34

Pünktlich um 10 Uhr liefen wir bei Familie Wille los. Wir trafen Frau Wille noch auf dem Hof, bedankten uns für die Gastfreundschaft und zogen dann in Richtung Deich.

Dass wir Landstraße vor uns hatten, war uns durchaus bewusst, wir waren aber dennoch zu tiefst erschrocken, als wir merkten, wie die Menschen hier fahren! Joshi mit mir voran, Franzi mit Frieda hinten, immer stets bemüht die Autos von hinten durch das Winken mit der Warnweste langsamer werden zu lassen. Aber nichts!!! Einer von zehn fuhr vielleicht etwas langsamer, aber wirklich angenehm war es nicht! Auch die Fahrradfahrer die uns überholten, wurden von den Autofahrern zwar beachtet, aber deutlich abgebremst wurde selten. Joshi machte der Trubel nichts aus, nur für uns waren die fast 11 Kilometer unter diesen Bedingungen etwas zu anstrengend. Die Sonne knallte heute erbarmungslos auf uns ein und Frieda wollte eigentlich nur noch in den Schatten. Ging nicht, es gab einfach keinen! Wir quälten uns über den heißen Asphalt und regten uns von Auto zu Auto immer mehr auf.

Gegen 16 Uhr erreichten wir unser lang ersehntes Ziel bei Kay und Ariane Hennings mit ihren Kindern Jule, Jette und Jonas.

Ein Teil der Familie wartete schon vorne an der Hofeinfahrt auf uns. Herzallerliebst!!!

Schnell übergab ich Juli den Führstrick von Joshi, da sie sich besser auf dem Hof auskannte. Neben dem Carport standen drei Tonnen. Eine mit Heu für Joshi, eine mit Wasser für Joshi und eine kleinere mit Wasser für Frieda. Franzi und ich nahmen die Taschen von Joshis Rücken ab und Jule brachte Joshi mit mir zu den beiden Ponys.

Alle zusammen setzten wir uns unter eine großen Apfelbaum im Garten und tranken Kaffee. Eine wirklich lockere Runde mit ganz viel Witz und Charme. Ariane fragte uns vor ein paar Tagen, wie wir die Idee fänden, einen Tag in Witzwort zu verlängern um dann am freien Tag mit den Tieren in die Schule von Jule zu gehen und dort über unsere Reise zu berichten. Wir planten daraufhin die Tage nochmal durch und schaufelten uns quasi einen Tag frei.

Nachdem der Kaffee leer war, wurden die Zelte aufgebaut und wir spielen mit Jule und Jette UNO.

Ohne Moos nix los!

14.07.2015 23:13

Meine Befürchtung, dass ich etwas auf der Reise verliere, ist wahr geworden. Seit heute Morgen kann ich mein Portmonee nicht mehr finden. Personalausweis, Krankenkassenkarte, Fahrzeugschein vom Anhänger, EC-Karte, Geld, etc. alles weg. Ich rief Elmo wegen den Anhängerpapieren an, alles kein Problem. Ich sperrte telefonisch meine EC-Karte, alles kein Problem. Ich rief Papa wegen der Krankenkassenkarte an, alles kein Problem.

Aber von welchem Geld soll ich die noch 1 1/2 Wochen leben?

Mit Ariane Hennings, unsere Gastmutter aus Witzwort, schrieb ich nun schon vor der Reise immer mal wieder, und je näher der Tag an Ankunft in Witzwort kommt, auch täglich. Zum Glück gibt es seit Erfindung des Internets die Möglichkeit, Geld per Handy auf ein Konto zu überweisen. So gab ich Kay Hennings Kontodaten an Papa weiter und der überwies dann  Geld auf das Konto von Kay. Um 14 Uhr machten Franzi und ich uns aber erstmal auf den Weg nach Poppenbüll zur Familie Wille. Ein Stück Landstraße, aber nicht viel. Der Grasweg, der nur von Treckern befahrbar war, brache uns anfangs etwas ins Grübeln, brachte aber auch einige Vorteile. Joshi konnte beim Laufen immer wieder fressen und wir liefen nicht mehr auf dem harten Teer, sondern auf weichem Gras. Durch ein Dickicht  aus Schilf und hohem Gras und noch einen knappen Kilometer, dann hatten wir es nach angenehmen 12 Kilometern auch geschafft.

Neben dem Melkstand fanden Franzi und ich ein fast ruhiges Plätzchen. Die Belüftung rotierte immer und immer wieder, aber wir hätten ja auch wo anders zelten können, die Wiese war wirklich groß genug.
Unsere Ravioli Dosen hämmerte ich mit meinem Taschenmesser auf, seitdem hat es keine Spitze mehr.

Wir gingen beide früh schlafen, da wir am nächsten Tag 18 Kilometer bis nach Witzwort laufen mussten!

Statt Fähre, dieses Mal das Eidersperrwerk

13.07.2015 18:08

Da wir heute nur 10 Kilometer vor uns hatten, konnten wir ausschlafen und uns viel Zeit lassen. Um halb zehn erst rollten wir die Isomatten zusammen und packten die sieben Sachen in die Gepäcktaschen. Um viertel nach elf verließen wir den Hof von Familie Buchholz. Am Abend zuvor mussten wir uns schon von euch verabschieden, wollen uns aber hier auch noch mal herzlichst bei euch bedanken! Die Suppe war wirklich köstlich und sich einfach bei euch so schnell aufgenommen zu fühlen war echt klasse!

An der Landstraße gab es heute Morgen wieder einen Radweg den wir nutzen könnten. Die Straße führte direkt zum Eidersperrwerk, welches wir überqueren mussten. Joshi wirkte am Anfang etwas ängstlich, lief aber brav neben uns her. Franzi lief mit Frieda im Schlepptau vor. Durch unzählige  Bauarbeiten am Sperrwerk knubbelten sich die Menschen doch sehr und es war furchtbar laut. Kurz vor der Treppe auf dem Weg nach unten wurde es Joshi dann zu bunt und äppelte mitten auf dem Weg. Franzi zögerte nicht lange,besorgte sich zwei Müllbeutel und tütete die grüne Pampe ein. In den Untiefen der Gepäcktaschen suchte ich in aller Seelenruhe nach dem Hygienetäschchen, damit sich Franzi ihre Flossen desinfizieren konnte. Gute fünf Minuten kramte ich, ehe ich es fand und Franzi sich von dem Mist befreien konnte

Wie das Schicksal es so will, fand ich eine Minute später ihr eigenes Hygienegel oben in der Tasche, als ich etwas zu essen für sie rausholte.

Die weitere Strecke war nur gerade aus und ehe wir uns versahen, kamen wir auch schon auf dem Ferienhof bei Familie Diercks an. Joshi verstand sich mit den drei Pferden vom Hof nicht, also kam er auf die Wiese zu den Kühen und Lamas, das war besser. Zwei Fahrräder brachten uns noch nach Garding zu einem Edeka Laden und wieder zurück. 

Jetzt heißt unsere nächste Strecke Vollerwiek-Poppenbüll, mal sehen was uns dort erwartet.

Grüße von Zuhause und neue Errungenschaften

13.07.2015 18:01

Was wäre man ohne beste Freunde? Paul, der beste Freund von Franzi, hat ihr ein Schiffeversenken - Spiel mit auf die Reise gegeben. Für jeden gelaufenen Kilometer darf sie vier Kästen erfragen um am Ende eine Nachricht auf dem Spielfeld lesen zu können! Was für eine tolle Motivation? Wirklich eine super Idee Paul.

Außerdem will ich euch unser neues Maskottchen vorstellen:

Joshi in Plastik :) 

 

Der frühe Vogel entkommt dem Regen

12.07.2015 17:55

 

„Lio, acht Uhr, wir müssen los, es soll heute regnen und wenn wir jetzt laufen, dann können wir es vielleicht vorher zum Hof schaffen!“, so oder ähnlich klang mein persönlicher Wecker namens Franzi heute. Eine gute Seele die Franzi, stets darauf bedacht, dass wir heil und trocken ankommen!

Die sieben Sendenhorst - Zwerge waren schon am frühstücken als ich mit Joshi bepackt auf die Straße trat um mich zu verabschieden. Ich zählte sieben herzliche Umarmungen, viele liebe Worte und sah ganz viele gut gelaunte Gesichter. Der Abschied viel schwer, obwohl man sich nach der Reise schnell wieder sieht, schon weil ich Ullas Zelt zurück bringen muss.

Franzi und ich liefen also alleine los. Ab nun leider ohne Brandon und ohne Wagen. Immer der Nase nach, immer Richtung Wasser, immer Richtung Wesselburenerkoog. 9 Kilometer hatten wir nur vor uns, das ist ja mal eben so gemacht. Die Strecke war wenig nennenswert, abgesehen davon, dass wir unsere Liste mit den Adressen verloren haben und ich mindestens 1 ½ Kilometer zurück gelaufen bin um sie zu suchen und zum Glück auch zu finden. Die Armen Karten und Adressen, die haben schon einiges mitgemacht!

Bei Familie Buchholz angekommen, wurden Franzi und ich wieder einmal mit so viel Nordenfreundlichkeit empfangen, dass ich mir langsam echt überlege, hier her zu ziehen! In einer windgeschützen Ecke mit reichlich hohem, gut polsterndem Gras stellten wir die beiden Zelte auf, nachdem wir Joshi mit zu den Schafen stellen durften.

Eine Regenwalddusche, ein Waschbecken, Strom, nette Menschen… was will man mehr? Ne Suppe! Zu dieser wurden wir tatsächlich zum Abend hin eingeladen. Bei gemütlicher familiärer Runde saßen Franzi und ich lange Zeit mit der Familie am Esstisch zusammen und löffelten die Suppe. Jeder hatte etwas zu erzählen und zu berichten. Die Suppe tat echt gut denn wir hatten riesigen Hunger!

Das Gackern der Hühner auf dem Hof setzte uns ein wenig in Bewegung, da Frieda nach dem Baden in einem Fischteich erst einmal abgeduscht werden musste und solange nirgendwo rein durfte. Aber wie ich schon gesagt hatte, lag sie ruhig vor der Eingangstüre und wartete. Nach dem Essen ging Franzi unter die warme Dusche und ich fing wieder an, die Tage auf dem Laptop zu vervollständigen. Solange wir hier nirgendwo Internet finden, können wir auch leider nichts hochladen.

Auf geht's

11.07.2015 17:51

Die ersten fünf Kilometer liefen wir an einer Straße in Richtung Deich. Die Kunst, ich glaube es sollten gelb/rote Hähne sein, waren kaum zu übersehen und wurden von uns als Fotografie Objekte „missbraucht“. Maike nahm sich Joshi schon nach den ersten drei Kilometern an und musste an einer engen Stelle feststellen, dass man doch besser einen Bogen um jedes feststehende Hindernis laufen muss, da Joshi sehr breit ist. Nachdem Ulla dann fast über das Brückengeländer flog und sich Maike als Führungsperson Joshi gegenüber, durch ein ‚Nein‘ behauptete, waren sämtliche Unklarheiten geklärt. Anita zog von Anfang an den Wagen von Brandon und auch Maike wurde schnell von ihrem Rucksack befreit, den schnallten wir auf Joshis Rücken.

Die Strecke am Deich entlang war wieder Mal so schön wie die zuvor und wir hatten jede Menge Zeit zum Reden und Lachen. Der Hund wurde von der Leine gelassen, flitze zwischen den einzelnen hin und her. Je größer die Gruppe, desto schöner für Frieda!

Und während man so lief und lief, sich mit vielen unterhielt, sich näher kennenlernte und die Seele baumeln lies, merkte man kaum, dass die ersten acht Kilometer von den anfänglichen ca. 22 Kilometern schon gelaufen waren. An einem kurz gemähten Rasenstück, zwischen zwei Schafstoren (übrigens haben wir jetzt eine neue Technik, ganz ohne auf und ab der Taschen) machten wir nach einem Drittel der Strecke eine Pause. Joshi machte ich ab von seinem Führstrick, damit er in Ruhe grasen konnte. Das Wasser konnten wir in der weiten Ferne nur erahnen, da wir um kurz vor 12 noch Ebbe hatten. Laut den Anwohnern sollte das Wasser so richtig wohl auch erst gegen sechs Uhr am Abend hier sein. Nach ein paar echt schönen ruhigen Minuten auf dem Boden kam eine geballte Ladung von Menschen auf den Deich gelaufen. Eine Hochzeitsgesellschafft, welche auf der anderen Seite des Deiches wohl feierte, versammelte sich für ein Gruppenfoto auf dem Deich und kam dann in Scharen auf uns zu, lief gerade Wegs an uns vorbei und blieb aber vor den Steinen Richtung Watt stehen. Joshi, der noch immer graste, störte sich nicht weiter dran und schlenderte so durch die Menschenmenge. Frieda wurde von einigen Gästen der Fete gerufen, traute dem Braten aber nicht so recht und blieb vorsichtshalber in unserer Nähe. Ulla posierte wie eine Meerjungfrau auf den Steinen vor dem nicht vorhandenen Wasser, während Phillys auf den Auslöser drückte. Nach einer guten halben Stunde und unzähligen Toilettengängen setzten wir unsere Rucksäcke wieder auf und machten uns wieder auf den Weg.

 

Auf halbem Wege erzählte uns Brandon, dass er morgen aus gesundheitlichen Gründen die Tour abbricht und mit dem Zug nach Hause fährt. Schade, schade... Du wirst uns fehlen!

Der Weg am Deich entlang führte uns nach einigen Stunden direkt durch Büsum. Eine kleine, aber durch die Touristen echt sehr belebte Stadt. Auf der Suche nach dem Edeka Laden liefen wir durch kleine Straßen, in denen wir für Aufsehen sorgten. Vor dem Edeka Laden angekommen hatte auch Joshi mal „die Faxen dicke“ und machte einen auf ganz groß. Damit war mein Einkauf erst einmal beendet. Phillys und ich nordeten das Pony erstmal ein, um dann in Ruhe neben dem Laden an einer ruhigen Stelle hoch und runter zu laufen. Claudia übernahm die Aufgabe des Ponysitters und so hatte auch ich die Möglichkeit meinen Einkauf fort zu setzten.

Durch die Stadt navigierte uns mein  Handy Navi.

Mein persönlicher Alptraum ist es, dass Joshi abermals vor einer Eisdiele oder einem Restaurant mit voll sitzendem Außenbereich äppelt. Viel erfreuter war ich heute also nicht, als Joshi mitten vor einem besetzten Strandkorb äppelte und wir zu dritt die Äppel im Eiltempo entsorgten und mit drei Fuhren Wasser weg spülten. Danke an dieser Stelle an Claudia und Phillys, alleine hätte ich länger gebraucht und die Gäste wären bestimmt geflohen!

So ging es dann weiter an vielen, vielen Strandkörben vorbei und immer wieder Schafswiesen mit Anleinpflicht. Die letzten Kilometer zogen sich und den Anblick von: rechts-Deich, links-Wasser, gerade aus-Weg… war nach einigen Stunden auch nicht mehr so spannend! Aber gut, es konnte wenigstens nichts Schlimmes passieren und zum Reden hatte man bei zehn Leuten immer etwas! Kurz vor der ‚Deichabfahrt‘ setzte ich mich spaßeshalber für ein paar Meter auf Joshis Rücken, echt bequem!

Die letzte Deichabfahrt für diesen Tag war geschafft, ab da hieß es einen Kilometer noch bis zum Hof in Hedwiegenkoog. Ein Teil der Mannschaft war schon dort als Joshi und ich mit drei/vier Leuten ankamen. Joshi und ich bildeten das einsame Schlusslicht, was aber gar nicht tragisch war. Wie letzte Nacht auch, durften wir wieder mit Joshi auf einer Wiese zelten. Ein Waschbecken hatten wir zur Verfügung, Dusche, Toilette oder Strom nicht. Not macht erfinderisch, es waren ja nur kluge Kopfe mit an Bord! Um jetzt noch an den Wagen mit den Zelten und den Schlafsachen zu kommen, wurde ein Taxi bestellt, das Ulla und Phyllis zurück zum Ferienhof Boie in Nordermeldorf bringen sollte. Nach zwanzig Minuten war es da und wir bestellten Pizza. Maaaaan hatten wir einen Hunger!! Kleine Pizza, mittlere oder große Pizza?? Das war hier die große Frage. Wir bestellten alle eine mittlere Pizza und Ulla leckere Nudel. 5 Minuten vor Ankunft des Wagens traf unsere Pizza ein und wie die Geier stürzten wir uns auf die roten Tragentaschen des Bring Dienstes. Statt der erfragten zwei Flaschen Cola wurden irrtümlicher Weise zwei Weinflaschen mit geliefert, eine Sache über die wir gerne hin weg sahen, schließlich war auf meiner Pizza dieses Mal kein Hackfleisch. Phyllis und Ulla kamen also fast pünktlich und konnten auch schnell anfangen zu essen. Was für ein Glück, dass wir die Weinflaschen noch nicht auf gemacht haben, der Pizzalieferer kam doch tatsächlich nochmal zurück, dieses Mal mit zwei Cola Flaschen im Gepäck! Schnell die Flaschen ausgetauscht, ein geballtes: Oh wie nett von Ihnen, Dankeschön! Und weg war er wieder.

Nach dem köstlichen Abendmahl bauten wir die Zelte auf und richteten uns wieder häuslich ein. Während Ulla, Anita, Brandon, Franzi, Judith, Christine und Phyllis zum Deich liefen um den Sonnenuntergang zu beobachten und die Füße in die Nordsee zu stecken, blieben Claudia und Maike erst einmal im Zelt. Ich packte meinen Laptop raus, schrieb ein paar Texte und kontrollierte noch einmal die folgenden Strecken. Kurz vor der absoluten Dunkelheit kamen die Spaziergänger wieder und wir setzten uns noch ein wenig unter das Dach auf die Bierzeltgarnituren vor dem Wohnhaus der Familie Siegfried. Schade, dass wir die Eigentümer des Anwesens nicht kennengelernt haben, da sie ab sechs außer Haus waren. Dafür erklärte uns die Großmutter einiges und empfing uns echt super lieb und offen!

Um kurz vor Mitternacht räumten wir alles auf, liefen die letzten Schritte des Tagen zu den Zelten und schlossen einen wirklich, wie ich finde wundervollen Tag, mit wieder einmal ganz tollen Begegnungen und Erfahrungen ab.

Wer ist denn das jetzt nu alles?

11.07.2015 17:49

Damit ihr jetzt auch alle wisst, wen ich hier so feinsäuberlich aufgelistet habe:

Phyllis und Judith: Die beiden guten Seelen aus dem Spielzimmer auf der Polarstation ( C0 ). Die beiden sind immer für tröstende und Mut machende Gespräche zu haben, helfen einem bei Problemen mit Ärzten, Therapien oder bei Ängsten jeglicher Art. Keine Ahnung mit wem man auf der C0 noch besser reden kann! Die Beiden haben immer einen guten Rat und spielen ein und dasselbe Spiel auch 50-mal hintereinander!

Christine: Sie ist meine direkte Ansprechpartnerin für die Spenden, da sie das Familien- Büro leitet. Alle Spenden werden bei ihr gesammelt, gelistet und am Ende zusammen gezählt. In der Zeit meiner stationären Aufenthalte half sie mir nicht nur einmal bei Fragen zum beruflichen Werdegang, bei rechtlichen Geschichten und Problemen.

Ulla, Claudia, Anita: Die drei vertreten die Kinder- und Krankenpfleger auf der C0 und C1 (Jugend- und Übergangsstation). Was ist eine Station ohne ihre guten Feen in weiß?? Ein Haufen Chaos! Kühlen, Therapie, Essen, Medikamente, Spritze… alles das, was wir gerne mal ‚ausversehen‘ vergessen haben, wurde durch die drei wieder in unsere Gedächtnisse gerufen. Sie gaben uns die Tagesstruktur, die wir brauchten, um unsere Therapien und Anwendungen so wahr nehmen zu können, wie es empfohlen wurde. Angefangen bei Wecken um halb sieben, über das Helfen nach Punktionen oder der Cortison Gaben, bis hin zur Dokumentationsarbeit waren die Kinder- und Krankenpfleger immer bei uns. 

Maike: Maike die gute Seele, immer am Schreibtisch hinter der Glasfront auf ihrem Bürostuhl, stets darauf bedacht alle Termine ( Neuaufnahmen, Punktionen, Abschlussgespräche etc.) so zu legen, dass es passt. Sie ist die Stationssekretärin und der Dreh- und Angelpunkt im Polargebiet. Ohne Maike hätten die Anderen wohl schon lange die letzte Eisscholle verlassen.

Welch Überraschung

11.07.2015 17:49

Da ich grundsätzlich erst gegen 11/12 Uhr meine erste Schnitte Brot runter bekomme, verschlafe ich meistens das Frühstück. Um neun Uhr riss aber auch ich dann die Luke auf und entließ Frieda in die Freiheit. Sie hatte das Rührei natürlich schon lange gerochen und steuerte gerade Wegs auf das Frühstücksbuffet zu. Mit dick geschwollenen Augen und steifen Gelenken kam ich Frieda langsam hinterher. Ein ‚Guten Morgen‘ in die Runde und ich wurde mit einem ‚Hallo-gut-geschlafen-?-wie-geht-es-dir-?-willst-du-etwas-essen-?-oh-schon-wach?‘-Fragenhagel begrüßt. Eine ‚Hey-alles-gut-.-danke-ich-habe-keinen-Hunger-,-aber-danke-!‘- Antworterklärung brachte ich noch eben schnell heraus, bevor ich mich setzte.

Um halb zehn packten wir das Frühstück zum Teil in den Bus für den nächsten Morgen und zum Teil in die Taschen, um es in den Pausen zu essen. Die Gepäcktaschen von Joshi lagen im Gras und waren schon mit Zelt, Isomatte und Co. bepackt. Das große Zelt wurde auch schnell zusammengepackt und zusammen mit Franzis Sachen in den Bus gelegt. Heute musste Joshi also nicht so viel tragen. Ein letztes Mal wurde die Toilette von mir benutzt, bevor die Gepäcktaschen auf Joshi gesattelt werden sollten. Weit kam ich aber nicht, da kam Franzi schon mit Mischa, dem Hund von Mama und Papa um die Ecke. Ich war geplättet! Da stand doch echt der Hund! Ich freute mich so sehr, dass Mischa noch strubbeliger gewuschelt wurde als er eh schon ist. Mama, Papa und meine Oma liefen mit etwas Abstand hinter her und ich staunte Bauklötze! Tatsächlich, sie waren es!! Franzi wusste wohl Bescheid, ebenso die Anderen. Eine halbe Stunde vor Ankunft von meinen Liebsten rief Papa auf Franzis Handy an, um die genaue Adresse zu erfragen, gut für Franzi, dann musste sie nur eine halbe Stunde dicht halten! Die Vier sind auf dem Weg zur Ostsee gewesen und haben einen Schlenker zu uns gemacht! Man, man, man… welch eine Überraschung. Ihr merkt, ich weiß noch immer nicht, was ich sagen und schreiben soll! Nachdem ich das alles ein wenig verdaut hatte, hievten Franzi und ich gekonnt die Taschen auf das Pony, machten alles fest und stopften noch ein paar Kleinigkeiten rein. Ich fragte eine Urlauberin, ob sie das ein oder andere Foto machen könne. Nun sind 16 Köpfe auf dem Gruppenfoto kurz vor dem Start in Richtung Hetwigenkoog zu sehen. Margot und ihr Mann kamen noch eben raus, erklärten uns den Weg zum Deich und wir verabschiedeten uns fast im Chor von den Beiden. Wieder einmal hatten wir schon fasst unverschämtes Glück, dass wie abermals einen Hof angetroffen haben, der so nett war, uns Chaoten auf zu nehmen!

Eine letzte Umarmung von Mama, Papa und Oma, dann liefen wir geschlossen im Team los, über den Hof in Richtung Straße. Was uns vorne auf dem Hof erwartete, wusste ich nicht, aber es parkten überall Autos mit Pferdeanhängern. Wie wir erfuhren, startete in ein paar Minuten ein traditionelles Ringstechen.

Joshi ist fremden Pferden gegenüber super cool. Er lief einfach an ihnen vorbei, ließ sich von all den Menschen und Maschinen nicht beeindrucken und lief ruhig hinter mir hier. Ebenso alle Mitläufer, es hatte ein bisschen was von „Forrest Gump“, nur hatten wir ein Ziel! Los ging es also, ab ins Abendteuer mit vielen lieben Menschen!

Die sieben Sendenhorst-Zwerge

10.07.2015 17:47

 

Hunger vergessen und schnell mal gefreut wie ein Schneekönig! Eins, zwei, drei: Gaaaanz viele! Sieben an der Zahl stiegen aus dem Bus aus und streckten sich nach der doch recht langen Fahrt.

Brandon, Franzi und ich gingen davon aus, dass der Bus gegen 18/19 Uhr hier ankommen würde und waren schon in Sorge, dass irgendwas passiert sei! Die vielen Pausen und ein Stau, verzögerten die Ankunft aber wohl. Angekommen und alle glücklich!

Wir mobilisierten unsere letzten Kräfte des Tages, und bauten schnell die Zelte auf. Eine kleine Zeltstadt entstand nach und nach. Langsam aber sicher realisierte ich, dass es etwas Wunderbares ist, was wir hier machen! Nicht nur die Tatsache an sich, Spenden für etwas zu sammeln, sondern auch eine Gemeinschaft zu etwas so schönem bewegen zu können!

Damit die Feriengäste nicht gestört wurden, mussten wir echt leise sein, was uns aber auch voll und ganz einleuchtete. Während Franzi, Brandon und ich schon einiges am Tag geschafft hatten und müde waren, wollten, Ulla, Judith & Co. noch lange nicht ins Bett! Es wurden erste Wetten abgeschlossen, wer morgen als erstes wach ist und dann Kaffee kocht und das Frühstück (mit Rührei) vorbereiten muss. Ein paar Minuten geisterten die sieben noch herum, fanden dann aber doch in den Schlaf.

Am nächsten Morgen versammelten sich Phyllis, Judith, Christine, Ulla, Claudia, Anita und Maike zusammen mit Franzi und Brandon vor dem Bus zum Frühstück.

Vorfreude, Natur und Schafstore

10.07.2015 17:46

Heute Abend war es übrigens endlich soweit! Unser Besuch aus der Klinik war ankommen um uns auf jeden Fall am Samstag von Nordermeldorf nach Hetwigenkoog begleiten. Um 14 Uhr war Abfahrt in Sendenhorst, um 22 Uhr erreichten uns die sieben (Sendenhorst-) Zwerge auf dem Ferienhof Boie. 

Bis dahin hatten wir aber noch einige Kilometer vor uns. Die Strecken werden von Tag zu Tag fast immer schöner! Man merkt deutlich, dass wir die Elbe seit einigen Kilometern hinter uns gelassen haben und nun der Nordsee sehr nahe sind. In einigen Texten zu vor habe ich versucht zu beschreiben, was wir alles seit ein paar Tagen wieder lernen richtig wert zu schätzen. Seitdem wir nun jedoch immer schön am Deich entlang laufen können, merken wir auch, was uns Kilometer für Kilometer mehr und mehr nervt… -!!Kleine Zwischeninfo: Joshi hat dank der Satteltaschen Überbreite!!-

Es sind die unzähligen, wenn auch wichtigen, Schafstore die  eine Herde von einer anderen Herde abgrenzen und es Fahrradfahrern und Fußgängern aber trotzdem ermöglicht, die Wege am Deich zu benutzen. Blöd ist nur, dass die Tore weniger als einen Meter breit sind und oftmals durch einen Pflock im Boden gar nicht ganz aufgehen. Als heißt es für uns drei, die Gepäcktaschen ab zu machen und erst das Pony durch das Tor zu führen, um auf der anderen Seite die Taschen wieder richtig drauf zu heben. Immer wieder nervig, aber es geht nicht anders!

Ansonsten ist der Weg am Deich entlang wirklich sehr entspannend und auch für das Pony deutlich schöner als an der Landstraße. Durch das Pony und den Wagen kommen wir mit den Radfahrern immer wieder ins Gespräch und können unseren Spendenlauf so doch noch ankurbeln. Am Anfang waren wir  uns  nicht sicher, da wir die großen Städte meiden wollten und lieber die ruhigeren Strecken bevorzugen!

Bis zum Hof von Margot Boie war es jetzt nicht mehr weit und die letzten5 Kilometer liefen wir fünf wieder durch ein wenig mehr Zivilisation. Das Wetter hat bis hier her gut gehalten. Kein Regen, dafür sogar ein paar Sonnenstrahlen, die es, wie wir später zu spüren bekamen, echt in sich hatten! Franzi und Ich haben uns direkt die Rübe verbrannt und laufen seit dem mit einem roten Kopf durch den Norden. Brandon hat sich zwar auch nicht eingecremt, ist wohl aber glücklicher Weise nicht so anfällig für Sonnenbrände!

Nach ein paar Metern an einer Landstraße (aber mit schönem Bürgersteig) klingelten wir bei der Familie und waren erst ein wenig geschockt, als niemand von uns wusste. Die Ungewissheit verflog aber schnell, als Margot angerufen wurde und aus der Ferne alles klärte. Wir durften mit Joshi und Hofpony Alex (37) auf einer Wiese schlafen. Ein Teil der Ponywiese war gemäht und perfekt zum Zelten. Zwei Fußball Tore und ein Volleyballnetzt standen auch noch dort, wurden aber am Nachmittag nicht mehr gebraucht, da die beiden jüngeren Ponys Oskar und Silva noch geritten werden durften. Also schlugen wir unsere Zelte auf, richteten uns ein und freuten uns abermals über die Gastfreundschaft!

Auf dem Hof machten vier oder fünf Familien Urlaub mit denen wir schnell ins Gespräch kamen, als wir uns zum Ponyreiten gesellten um die Zeit bis zum Eintreffen der Sendenhorster zu verkürzen. In der Zwischenzeit legten Franzi und Brandon sich für zwei drei Stunden in die Waagerechte um neue Energie für den noch langen Abend zu tanken.

Am Abend bestellten Franzi, Brandon und ich Pizza und Salat. Aus der Ferne, genauer gesagt aus Mühlheim an der Ruhr, wurde das Essen für uns von Paul, einem Freund von Franzi bestellt, da er deutlich besseres Internet hatte! Was ein Hin und Her für das Stillen eines Grundbedürfnisses eines jeden Lebewesens… die Nahrungsaufnahme! Halbe bis drei viertel Stunde, so der Herr am anderen Ende der Leitung. Wir hatten schon halb neun, na super, unsere Mägen waren sowas von leer! Wir setzten uns auf die Stufen des Wohnhauses um den Pizzamenschen nicht zu verpassen. Pünktlich wie ein Maurer kam er mit seinem Wagen auf den Hof gerollt und packte unser Essen aus. Wir waren so glücklich über das Essen. Brandon und seine Pizza Margaritha verschwanden schnell mit Franzi und ihrem Salat in dem Kicker Raum, während ich meine vermeintliche Spinatpizza ohne Käse wieder zurückgab, da ich eine Pizza mit Gemüse, Hackfleisch und ohne Käse bekommen habe. Nö, die will ich nicht, die wollte niemand. Also wartete ich auf die neue Lieferung, die dann Zeitgleich mit den Gästen ankam.

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