Welch Überraschung

11.07.2015 17:49

Da ich grundsätzlich erst gegen 11/12 Uhr meine erste Schnitte Brot runter bekomme, verschlafe ich meistens das Frühstück. Um neun Uhr riss aber auch ich dann die Luke auf und entließ Frieda in die Freiheit. Sie hatte das Rührei natürlich schon lange gerochen und steuerte gerade Wegs auf das Frühstücksbuffet zu. Mit dick geschwollenen Augen und steifen Gelenken kam ich Frieda langsam hinterher. Ein ‚Guten Morgen‘ in die Runde und ich wurde mit einem ‚Hallo-gut-geschlafen-?-wie-geht-es-dir-?-willst-du-etwas-essen-?-oh-schon-wach?‘-Fragenhagel begrüßt. Eine ‚Hey-alles-gut-.-danke-ich-habe-keinen-Hunger-,-aber-danke-!‘- Antworterklärung brachte ich noch eben schnell heraus, bevor ich mich setzte.

Um halb zehn packten wir das Frühstück zum Teil in den Bus für den nächsten Morgen und zum Teil in die Taschen, um es in den Pausen zu essen. Die Gepäcktaschen von Joshi lagen im Gras und waren schon mit Zelt, Isomatte und Co. bepackt. Das große Zelt wurde auch schnell zusammengepackt und zusammen mit Franzis Sachen in den Bus gelegt. Heute musste Joshi also nicht so viel tragen. Ein letztes Mal wurde die Toilette von mir benutzt, bevor die Gepäcktaschen auf Joshi gesattelt werden sollten. Weit kam ich aber nicht, da kam Franzi schon mit Mischa, dem Hund von Mama und Papa um die Ecke. Ich war geplättet! Da stand doch echt der Hund! Ich freute mich so sehr, dass Mischa noch strubbeliger gewuschelt wurde als er eh schon ist. Mama, Papa und meine Oma liefen mit etwas Abstand hinter her und ich staunte Bauklötze! Tatsächlich, sie waren es!! Franzi wusste wohl Bescheid, ebenso die Anderen. Eine halbe Stunde vor Ankunft von meinen Liebsten rief Papa auf Franzis Handy an, um die genaue Adresse zu erfragen, gut für Franzi, dann musste sie nur eine halbe Stunde dicht halten! Die Vier sind auf dem Weg zur Ostsee gewesen und haben einen Schlenker zu uns gemacht! Man, man, man… welch eine Überraschung. Ihr merkt, ich weiß noch immer nicht, was ich sagen und schreiben soll! Nachdem ich das alles ein wenig verdaut hatte, hievten Franzi und ich gekonnt die Taschen auf das Pony, machten alles fest und stopften noch ein paar Kleinigkeiten rein. Ich fragte eine Urlauberin, ob sie das ein oder andere Foto machen könne. Nun sind 16 Köpfe auf dem Gruppenfoto kurz vor dem Start in Richtung Hetwigenkoog zu sehen. Margot und ihr Mann kamen noch eben raus, erklärten uns den Weg zum Deich und wir verabschiedeten uns fast im Chor von den Beiden. Wieder einmal hatten wir schon fasst unverschämtes Glück, dass wie abermals einen Hof angetroffen haben, der so nett war, uns Chaoten auf zu nehmen!

Eine letzte Umarmung von Mama, Papa und Oma, dann liefen wir geschlossen im Team los, über den Hof in Richtung Straße. Was uns vorne auf dem Hof erwartete, wusste ich nicht, aber es parkten überall Autos mit Pferdeanhängern. Wie wir erfuhren, startete in ein paar Minuten ein traditionelles Ringstechen.

Joshi ist fremden Pferden gegenüber super cool. Er lief einfach an ihnen vorbei, ließ sich von all den Menschen und Maschinen nicht beeindrucken und lief ruhig hinter mir hier. Ebenso alle Mitläufer, es hatte ein bisschen was von „Forrest Gump“, nur hatten wir ein Ziel! Los ging es also, ab ins Abendteuer mit vielen lieben Menschen!