Wen man nicht so alles trifft!

07.07.2015 20:25

Für den nächsten Morgen waren wir zum Frühstuck eingeladen worden. Wirklich super nett von euch!! Um 10 Uhr machten wir uns auf zu unserem ersten Lauf. Unser Ziel war Brokdorf. Familie Ott habe ich am Tag vorher noch einmal angerufen, das war dann schon mal erledigt! An der Elbe entlang, direkt zwischen Schafsdeich und Elbe, führte uns ein asphaltierter Weg gerade wegs nach Brokdorf. Wir genossen die deutlich kühlere Luft dank des Gewitters am Vorabend und merkten recht schnell, dass 10 km definitiv zu wenig sind!  

Bei Familie Ott angekommen lernte Frieda schnell klein Erni kennen und lieben. Joshi durfte wieder auf einer Wiese stehen, und legte sich sofort hin um sich zu welzen. Jutta und Thorsten Ott zeigten uns den Waschraum, gesellten sich am Abend noch zu uns und wir sprachen viel über die Strecke des nächsten Tages und die Rheumaklinik! Um halb elf rief uns das Bett und wir gingen schlafen!
Der Tag danach war schon am Morgen deutlich wärmer. Der Wecker klingelte um acht Uhr, da wir geplant hatten um neun los zulaufen. Wie das so ist mit Plänen ist, gehen sie meistens nicht auf… um 10 Uhr sagten wir ‚Auf Wiedersehen‘ und gingen los!  An der Elbe liefen wir ziemlich genau da wieder los, wo wir am Vortag aufgehört hatten. Wieder zwischen Schafswiese und Elbe. Der Schatten lässt da leider zu wünschen übrig, aber nun ja…

Frieda war die ersten Kilometer ziemlich flott und lief teils sogar direkt am Wasser entlang. Die Stecke an der Elbe war sehr ruhig, aber es gab trotzdem super viele Radfahrer, Wanderer und Jogger. Auf dem Weg haben wir unter anderem einen netten Herrn aus Schweden getroffen, der auf Weg von Spanien zum Nordcup ist.

Manu, eine Lehrerin aus Bielefeld, kam uns einige Kilometer später mit Ihrem voll bepackten Rucksack entgegen. Liebe Manu, an dich, wenn du dies hier liest: Wir ziehen unsere – nicht vorhandenen, aber gedachten - Hüte vor dir! Sie läuft 1500 km in 49 Tagen uns zwar von Sylt zur Zugspitze um Spenden für Nepal zu sammeln. Weil wir die Idee so super fanden, werden wir hier mal ihre Internetseite hinschreiben, auf jeden Fall unterstützenswert!

3 Kilometer waren jetzt noch bis Ostermoor, von dort aus mussten wir mit der Fähre über den Nord-Ostkanal! Ich war schon den gesamten Tag so aufgeregt, ob uns die Fähre überhaupt mitnimmt und wie Joshi die Idee findet… Alle Leute die wir getroffen haben und gefragt haben, meinten, dass die Fähre wohl auch Pferde mitnimmt. An der Fähre angekommen zögerte Joshi einen kleinen Augenblick, vertraute uns aber wohl doch und stieg mit einem großen Schritt über die Andockstelle zu uns auf die Fähre. Der Fährmann war sehr ruhig, verständnisvoll und erklärte mir einiges um im Vorfeld handeln zu können. Die rot-weiße Schranke ging runter und rastete mit einem scheppernden Geräusch ein. Joshi fand das zwar alles gar nicht so spaßig, muss aber wohl gemerkt haben, dass er aus der Situation gerade eh nicht rauskommt und drehte sich lediglich ein paar Mal im Kreis um seine Äppel nur noch großzügiger verteilen zu können! Schnell das Pony mit richtigen Äpfeln vollgestopft und schon war die Fahrt gleich viel erträglicher!

Auf der anderen Seite angekommen stellten wir schnell fest, dass die nächsten Kilometer ohne Bürgersteig zurückgelegt werden mussten. Kein Problem für uns, sind ja von letztem Jahr schon einiges gewohnt! Laut meinem Handynavi sollten es noch 4 Kilometer bis zum nächsten Hof sein. Hunger bekamen wir alle drei, und so langsam ankommen wäre auch mal ganz schön!

2 Kilometer vor dem Ziel schnallte sich Brandon seine Inliner unter die Füße und fuhr schon mal vor, kam allerdings mit eher weniger erfreulichen Nachrichten zurück. Hausnummer 50 war nicht der Bauernhof auf dem ich angerufen hatte. Es schien fast unbewohnt, zumindest aber kein Landcafé. Wie sich rausstellte, habe ich in die Liste der Höfe eine falsche Adresse eingetippt und uns so zu einem völlig falschen Hof geführt. 1:0 für die Hindernisse der Reise!

Auf dem Nachbarhof, war eine Bäuerin den Rasen am mähen und wir fragten kleinlaut und noch immer schockiert, ob es bei ihnen einen Möglichkeit gäben würde das Pony und die Zelte für eine Nacht unter zu bringen. Unsere Notsituation wurde schnell erkannt und man gab uns nicht nur eine super Wiese für das Pony, wir durften sogar im Kuhstall übernachten. So mussten wir ein weiteres Mal die Zelte nicht aufschlagen, welch ein Glück!

Und als ab wir nicht schon genug Freundlichkeit erfahren haben, wurden wir sogar noch zu dem nächsten EDEKA-Laden gefahren, da die Bäuerin ebenfalls einkaufen musste! Franzi, Brandon und ich haben heute nicht nur viele gute Begegnungen gemacht, sondern wir durften abermals erfahren, wie nett und offen die Menschen im Norden einen empfangen!

Morgen geht es dann weiter nach Kaiser-Wilhelm-Koog!