Worüber man sich alles auf einmal freuen kann...

09.07.2015 16:44

Der Morgen began für Brandon und Franzi mit einem Frühstück bei Familie Wohlenberg. Zum Essen gab es nicht nur warme Brötchen mit Aufschnitt und Marmelade, sondern auch leckeren Kaffee und Tee. Franzi bekam am Ende des Frühstücks ein Glas mit selbst gemachter Erdbeermarmelade geschenk und war überglücklich. Die Gespräche vom Vortag wurden in aller Genauigkeit weitergeführt und Herr Wohlenberg schlug uns vor, dass wir über die Kuhwiese hinter dem Haus laufen sollten, um einige Kilometer zu sparen! Wir erzählten Hilde von unserem unerfreulichen Telefonat mit der Flensburger Zeitung und sie kam schnell auf die Idee, einen Artikel über unsere Reise, an das Bauernblatt Schleswig-Holstein zu schreiben.

 

Der Weg bis zum nächsten Ort, wir wollten Kaiser-Wilhelm-Koog erreichen, führte uns leider nicht selten an Straßen vorbei an denen es keinen Bürgersteig gab. Die Warnwesten wurden zu unseren besten Freunden und ein einsames blau-weißes Schild mit Fahrrad und Mensch am Ende einer Kreuzung gab uns jedes mal neue Hoffnung auf mehr Sicherheit! Wir sind zwar erst enige Kilometer gelaufen und stehen noch am Anfang der Tour, jedoch merken wir, wie wir uns über Sachen und Gesten freunen, die wir an sonsten gar nicht wahrnehmen oder für selbstverständlich halten!

Während Brandon vor Joshi und mir lief um Auto und LKW's von vorne langsamer zu winken, lief Franzi mit erhobener Warnweste am Ende und gab ihr Bestes um den Fahrern deutlich zu machen, dass hier ein Pony läuft. Zu allem Übel fing es auf halber Strecke dermaßenan zu regnen, dass wir uns beeilen mussten alles halbwegs trocken einzupacken. Die riesen Zeltplane vom Vorjahr schnallten wir über die Gepäcktaschen und ab da wollte Joshi nur noch zur Seite oder nach oben. Na super, ein Trecker hätte noch gefehlt, dann wäre ich glaube ich einfach wieder zurück gelaufen und hätte mich häuslich nieder gelassen. Die Stimmung war also im Keller und in den letzten Stunden sind wir nicht wirklch vorran gekommen. Auf der Zielgeraden, ich schätze 2 Kilometer vor dem Bauernhof, hörte es auf zu regnen. Kalt, nass und schlecht gelaunt waren wir trotzdem.

Die letzte Kreuzung überqueren und dann hatten wir es geschafft. Am Ziel angekommen konnten wir abermals unser Glück kaum fassen. Katja und Ernst-Otto Wilkens begrüßten uns super lieb, zeigten uns wo wir auf ihrem Hof alles finden konnten und boten uns ein eigenes Badezimmer an. Das Duschen war damit schonmal gesichert, welch ein Stein uns doch vom Herzen viel. Was wäre das Duschen ohne frische Wäsche?? Zack: Waschmachiene auf, Sachen rein, Klappe zu, anmachen, am nächsten Tag hatten wir dann frische Wäsche! HERRLICH! Wie schon gesagt: Es sind die banalsten Dinge auf die man sich so freut! Joshi kam auf eine Wiese mit sieben jung Bullen. Dafür, dass er sonst immer fünf Minuten nervös ist wenn er eine Kuh sieht, kam er mir echt entspannt vor... na der soll es nochmal wagen!! ;)

Die Feriengäste auf dem Hof brachten uns ein Tablett mit ganz vielen Leckereien! Prinzenrolle, Tee, Pfirsichen, etc. Ein richtig schönes Ankommen, danke an alle auf diesem Hof, es war wunderschön! Und auch der restliche Aufenthalt war unglaublich entspannt und warmherzig. Zusammen mit den Kindern ging ich zu den Ponys, den Hasen und Schweinen. Die vielen kleinen neugierigen Nasen klappten mit mir die Landkarte auf und ich zeigte ihnen einen Teil der Route! Wie es der Zufall so will, traf ich doch tatsächlich eine Familie ganz aus der Nähe von Willich. :)

Brandon und Franzi kochten sich eine Suppe in der Halle neben an, quatschen ein bisschen und bauten dann ihr Nachtlager auf. Zum wiederholten Male mussten wir unsere Zelten nicht aufschlagen, sondern durften im Stroh übernachten. Da ging ein Kindertraum von uns in Erfüllung! Schlafen wie Heidi, klasse! 

Gegen 22 Uhr knipsten wir das nicht vorhandene und nicht gebrauchte Licht aus, liesen uns von der Musik beschallen und schliefen schnell ein!